AM PIER VON APOLONOVKA

ANDREI SCHWARTZ

01.10.2009

KUNSTFORUM ESSENHEIM

Der Betonstreifen am Hafen ist die wichtigste „Veranstaltungs-bühne“, hier kreuzen sich die Wege aller Protagonisten: Von hier springen die Kinder aus dem Viertel übermütig in den Hafen, „wie Albatrosse“ findet der Autor Andrei Schwartz.  Hier trifft man Jungs wie den 14-jährigen Push, der weder Mädchen noch Piercing so cool findet wie Mopeds, die schüchterne 13-jährige Nastja,  die ihrer verflossenen Liebe nachtrauert, aber auch die 80-jährige Galina, die jeden Morgen am Strand von Apolonovka schwimmen geht, ebenso der drahtige Dauerschwimmer Sergej, der auf dem Kopf eine nasse Badehose als Sonnenschutz trägt und trotz seiner 85 Jahre keinesfalls den Sex zu vernachlässigen gedenkt. Nicht zu vergessen, Berserker wie Wowa und Andrej, ein ehemaliger Häftling und ein entlassener Polizist, die jetzt gemeinsam ihrer verbotenen Arbeit als Taucher nachgehen.

Der Pier ist Refugium für vernachlässigte Teenies und die Feierabendträume ihrer Eltern, ein Platz für Verliebte und für Nachrichtentausch, für Ankunft und Abfahrt und Ankerplatz für die geschundenen Matrosen der Flotte, Ausgang und Endpunkt vieler Geschichten, von denen dieser Film einige spannende eindringlich und überzeugend erzählt.