KINSHASA SYMPHONY

CLAUS WISCHMANN, MARTIN BAER

25.08.2011

WEINGUT WAGNER, ESSENHEIM

In völliger Dunkelheit spielen 200 Orchestermusiker Beethovens Neunte – Freude schöner Götterfunken.

Ein Stromausfall wenige Takte vor dem letzten Satz.
Probleme wie dieses sind noch die kleinste Sorge des einzigen Symphonieorchesters in Zentralafrika. In den fünfzehn Jahren seiner Existenz haben die Musiker zwei Putsche, mehrere Krisen und einen Krieg überlebt.
Doch da ist die Konzentration auf die Musik, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
KINSHASA SYMPHONY zeigt Menschen in einer der chaotischsten Städte der Welt, die eines der komplexesten Systeme menschlichen Zusammenlebens aufbauen: ein Symphonieorchester. Ein Film über den Kongo, über die Menschen und über die Musik“, heißt es im Pressetext zum Film. Die meisten Musiker sind Amateure, nur wenige haben Erfahrung mit klassischer europäischer Musik. 


Ihr Alltag ist ein einziger Kampf ums Überleben, selbst wenn sie für kargen Lohn eine bezahlte Arbeit finden. Doch zum Tag der Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Kongo wollen sie das große Open Air Konzert für mehrere Tausend Zuschauer geben, mit Beethovens Neunter, der Carmina Burana, mit Werken von Dvorak und Verdi, auch wenn der Dirigent Armand Diangienda, ausgebildeter Pilot und Gründer des Orchesters, merkt, dass alles noch nicht sehr überzeugend klingt und der Chor mit den Tönen und der deutschen Sprache kämpft.

Und wenn wieder der Strom ausfallen sollte, dann legt eben Masunda Lutete, Friseur und Elektriker, die Bratsche beiseite und stellt die Stromleitung wieder her.