KOHLELAND

JENS ARNDT, JÜRGEN BÜSCH

16.02.2006

KUNSTFORUM ESSENHEIM

Wie ein überdimensionierter stählerner Dinosaurier nähert sich der Vorschnittbagger unerbittlich dem letzten bewohnten Haus im Dorf Horno. Längst hat er ein Riesengrab geschaufelt rund um das verlassene Dorf – Mondlandschaften des Braunkohleabbaus.

 

Das Ehepaar Domain aber, beide um die 70, hält eisern und zäh fest an seiner Scholle, seinem Eigentum. Die letzten, die geblieben sind, im Dorf Horno. Die Liebe zur Heimat hält sie hier fest. Und der Mut, Widerstand zu leisten gegen die Vertreibung durch den großen Energiekonzern und gegen eine Umweltzerstörung gigantischen Ausmaßes. Und, als gäbe es ein „morgen“, kümmern sie sich liebevoll und akribisch um Haus und Garten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Ein Jahr lang begleiteten die Filmemacher Jens Arndt und Hans-Jürgen Büsch das Ehepaar bei seinem Versuch, so weiter zu leben wie immer, auch angesichts ständiger Einschüchterungen, lärmender Abrissarbeiten und des sich stetig nähernden Baggers.

 

„Kohleland“ ist die Geschichte einer großen Liebe zur Heimat – und deren Bedrohung. Und ein Film über den Mut, sich zu wehren.