ELFRIEDE JELINEK – Die Sprache von der Leine lassen

Dokumentarfilm von Claudia Müller

Do. 6. Juni 2024 | 19:30 Uhr im Kunstforum

Eintritt frei

Bester Dokumentarfilm beim Deutschen Filmpreis 2023
Bester Dokumentarfilm beim Österreichischen Filmpreis 2023
Gewinner des FIPRESCI-Award beim Filmfest München 2022

Gewinner des österreichischen Fernseh- und Filmpreises "Romy" in der Kategorie "Bester Kino-Dokumentarfilm" 2023

Höchste Auszeichnungen für den Kino-Dokumentarfilm von Claudia Müller (Drehnuch & Regie) über das Leben und Werk des österreichischen Ausnahmetalents und der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.

Kaum eine andere Schriftstellerin hat die Gemüter so sehr polarisiert wie Elfriede Jelinek. Und kaum eine andere Künstlerin erfährt so viel öffentliche Wahrnehmung wie sie. Claudia Müllers Dokumentarfilm (96 Min.) nähert sich dieser nur auf den ersten Blick unnahbaren Künstlerin an.

Mit erstmals veröffentlichten Film- und Tonausschnitten, vielen unbekannten Interviewpassagen und zum Teil neu aufgenommenen Off-Texten zeigt Claudia Müller in ihrem Film die zurückgezogene Autorin auch als Mensch in all ihren Facetten. Unter Mitwirkung und mit den Stimmen von Ilse Ritter, Sandra Hüller, Stefanie Reinsperger, Sophie Rois, Maren Kroymann, Martin Wuttke ist ein vielschichtiges, assoziatives, essayistisches Filmporträt entstanden, das Widersprüche umarmt und ihren kreativen Umgang mit der Sprache in den Mittelpunkt stellt.

Peter Gutting schreibt in seiner Filmkritik im Magazin Kinozeit: "Der Film will mit Recht jede Psychologisierung vermeiden und das Werk nicht aus dem Leben erklären. Dennoch ermöglicht die Montage der vielfältigen persönlichen und zeitgeschichtlichen Materialien das unbefangene Kennenlernen einer Person und ihrer Biografie, die von öffentlichen Kontroversen, Polarisierungen und Vorurteilen quasi verschüttet wurde. Man kann sie hier in Ruhe neu entdecken und Bezüge herstellen zwischen der Härte ihres Schicksals und der Kompromisslosigkeit ihres Schreibens. Der assoziative Bilderfluss erzeugt eine Empathie, die das Publikum nicht kalt lässt. Er lässt nachempfinden, was ihr widerfahren ist, weil es anschlussfähig wird an eigene Erlebnisse. Das macht Lust, ihr Werk neu zu entdecken."

Wein-Sponsor beim Filmabend: Weingut Wagner