FADING INTO GREEN

Andrea Imwiehe | Berlin

22. August bis 14. September 2025

[Für eine größere Bildansicht bitte ins Bild klicken]


Vernissage: Freitag, 22. August 2025, 19:30 Uhr
Einführung: Eva Appel im Gespräch mit der Künstlerin

Weinsponsor: Weingut Blodt

Öffnungszeiten der Ausstellung | 23. August bis 14. September:
SA 14.00–18.00 Uhr | SO 11.00–17.00 Uhr 


FADING INTO GREEN nennt ANDREA IMWIEHE ihre aktuelle Serie von Bildern. Sie thematisieren das allmähliche Verschwinden architektonischer Strukturen in der Natur. Gebäude werden zunehmend von Vegetation umschlossen und zeigen bereits grüne Farbflächen – ein symbolischer Hinweis auf ihr Einsinken in die Umgebung. Vom Menschen Geschaffenes verblasst und schwindet in der natürlichen Umgebung. Und will dennoch zurück entdeckt werden?

Durch Büsche und Bäume schauen wir hindurch auf Gebäude, Leerstände und Campingwagen. Das Grün ist realistisch gemalt, die Gebäude dahinter lediglich als Linienzeichnung angedeutet.

Gegenwart überlagert Vergangenes – zwei Zeitebenen. Die Künstlerin unterscheidet sie in Technik, Oberfläche und Wirkung. Sie arbeitet auf Holz, das viel Farbe tragen kann: Über der dunklen Grundierung liegt eine helle Farbschicht für Grundrisse und Gebäudeflächen. Darüber dick gespachtelt die Farbe für Baumstämme und obendrauf zart gemaltes Blattwerk. Dann schneidet sie „rückwärts“ wieder durch alle Farbschichten hindurch bis nach ganz unten. Aus der dunklen Grundierung arbeitet sie mit dem Linolschnittmesser die Umrisse der Gebäude heraus.

Ein Blick zurück in die Tiefe der Zeit, frische Farben über der alten Kratz-Technik des Sgraffito. Andrea Imwiehes Bilder enthalten versenkte Reliefs – nicht mit Menschen, sondern mit verflossenen Jahrzehnten. Form und Inhalt entsprechen einander.

Die Geschichte wird zugewachsen. Es geht aber nicht um einen Sieg der Natur über Menschenwerk. Auch nicht ausdrücklich um Trauer über etwas Verschwundenes. Sondern vielmehr um ein Gewahrwerden des Wandels, dem wir und unsere Welt unterworfen sind. Ein gelassenes, allenfalls verwundertes Bewusstmachen.

Die Bäume werfen keine Schatten, die skizzierten Bauten sind unbestimmt im Detail, fast flüchtig. Die Künstlerin möchte uns den Raum offen halten, selbst in die Bilder einzusteigen, die eigenen Stimmungen und Gefühle von früher wiederzufinden. Als sich Erlebnisse mit Gerüchen, das Staunen beim Berühren und vieles andere zu einem Gesamterlebnis verdichtet haben.

Andrea Imwiehes Thema ist die Gegenwart der Vergangenheit im Gefühl: „Wir reagieren auf etwas, das wir sehen, riechen oder hören, mit bestimmten Gefühlen, weil es uns an etwas erinnert. Und den Quellen dieses plötzlichen Gefühls, diesen Auslösern forsche ich mit meiner Malerei nach.

Solange wir uns erinnern, ist alles noch da.
 

> VITA Andrea Imwiehe 
> Homepage von Andrea Imwiehe 

 


Kuratoren-Team: Eva Appel, Susan Geel, Helmut Schneider